28.07. – 02.08.2018
Während im vergangenen Jahr von acht Angemeldeten nur vier tatsächlich teilnahmen, so waren dieses Jahr alle zehn Angemeldeten dabei. Das allerdings war kein Hindernis für lernintensive Ausbildung und anspruchsvolle Hochtouren.
Noch am Tag der langen Anreise und dem Aufstieg von der Oberiss-Alm (1742m) zur Franz-Senn-Hütte (2145m)
stand die Gipfeltour auf die vordere Sommerwand (2677m) auf dem Programm. Mal eben 935 Höhenmeter insgesamt und am Ende über einen teils recht ausgesetzten Grat verlangte den Teilnehmern einiges ab. Dafür belohnten ein leckeres Abendessen auf der Franz-Senn-Hütte, wo wir seit Jahren fast schon zur „Familie gehören“ und ein guter Schlaf im gemütlichen Zimmer.
Mit der inneren Sommerwand (3122m) folgte gleich am zweiten Tag der erste Dreitausender -das gute Wetter muss man schließlich ohne Zögern nutzen- und im Abstieg staunten die Teilnehmer nicht schlecht über die Haltekräfte von „totem Mann“ und „Eissanduhr“, die auf dem Sommerwandgletscher geübt wurden. Natürlich waren auch das Gehen auf Steigeisen und Einrichten von Standplätzen mittels Eisschrauben Gegenstand der Ausbildung.
Es war ein richtiges Highlight: Die Ruderhofspitze, mit 3474 Metern einer der höchsten Berge der näheren Umgebung. Das bedeutet aufstehen um 04:00 , Frühstück vorgerichtet vom Hüttenteam, und 04:45 Abmarsch. Zunächst zum Aufwärmen das Alpeiner Tal südwärts bis zum Wasserfall, Aufstieg zum Alpeiner Gletscher und im großen Bogen über zum Glück nur kleinere Spalten zur oberen Hölltalscharte, dann leichte Kletterei im Gratbereich und schließlich noch wenige Meter zum Gipfel. Einfach toll der Blick, wenngleich im Süden hohe Wolkentürme die Stubaier Gipfel zudeckten. Alle die das Ziel erreicht hatten, strahlten vor Freude und genossen eine ausgiebige Pause am Fuß des Gipfelkreuzes.
Der Abstieg ging zügig vonstatten und noch blieb Zeit für ein Bierchen auf der Terrasse der Hütte.
Am nächsten Tag konnten wir ein wenig länger ausschlafen, denn auf dem Programm stand der Nordgrat der vorderen Sommerwand in Hüttennähe. Keine allzu schwierige Kletterei mit Stellen max. 4-, die zudem auch noch umgangen werden können. Aber es ist schon etwas anderes, mit Rucksack und normalen Bergschuhen zu klettern, als leicht bekleidet mit den „Batschen“ in der Halle. Ausdauer ist gefragt und Schwindelfreiheit.
Alle drei Seilschaften erreichten sicher und glücklich das Ziel und vor allem jene, für die es die erste, noch dazu alpine Kletterei war hatten allen Grund, stolz zu sein.
Nach so anstrengenden und erlebnisreichen Tagen war am nächsten Tag ein wenig „Kürzertreten“ angesagt. Also Unterricht im Standplatzbauen, Abseilen, Klettersteiggehen und am Abend noch in der Hütte mit Wetterkunde, Bergrettung und Erste Hilfe. Besonders beeindruckend war die Begehung des „Höllenrachens“. Unterirdisch führt der Steig entlang dem Alpeiner Bach und vermittelt ganz andere Gefühle, als die üblichen Klettersteige: Dunkelheit, Sturzbäche und Platzangst.
der letzte Tag führte uns noch auf die Rinnenspitze, mit 3005m unser dritter und letzter Dreitausender. Anspruchsvoll hier vor allem die letzten 100 Höhenmeter auf einem Klettersteig ähnlichen Pfad. Der Abstieg führte zunächst zum Rinnensee, der zum Baden einlud, aber nur für einen kurzen Moment, so kalt war das Wasser.
So schnell war diese Woche wieder vergangen und herzlich verabschiedeten uns Beate und Thomas Fankhauser, das Hüttenwirtsehepaar mit einem Schnapserl und „Servus“.
Hans Henninger
Aha – wer war denn hier noch dabei? Man sieht hier die enge Verbindung der regionalen Sektionen: