Ein kleiner Ratgeber der Sektion Mannheim zum Thema Stöcke
Das Frühjahr steht vor der Tür. Neue Herausforderungen und (Berg)Wanderwege gesucht? Habt Ihr schon mal über das Gehen mit Stöcken nachgedacht?
Denn Wanderstöcke erleichtern das Bergwandern erheblich, verbessern die Balance und entlasten die Gelenke. Das gilt für Jung und Alt genauso wie für Beginner und erfahrene Bergwanderer.
Dass Wandern in den Bergen gut ist für den Körper und die Seele wissen wir ja alle, denn sonst wären wir ja nicht so engagiert im DAV. Wir wissen auch, dass die richtige Ausrüstung, dazu gehören auch Wanderstöcke, uns sehr unterstützen kann. Aber immer noch hält sich das Vorurteil, Wandern mit Stöcken sei kein „richtiges“ Wandern und nur für jene, die alt sind oder die Anstrengung scheuen.
Dabei haben Wanderstöcke so viele Vorteile gerade dann, wenn man sie richtig einsetzt. Der Einsatz von Stöcken entlastet die Gelenke, verbessert das Gleichgewicht und verteilt die Körperkraft gleichmäßig. Besonders bei schwierigen Abstiegen und schwerem Gepäck helfen sie, die Belastung auf Knie, Hüfte und Sprunggelenke zu reduzieren.
Besonders bei unebenem Gelände oder rutschigen Wegen erhöhen sie die Stabilität und verringern das Risiko von Stürzen. Beim Aufstieg können Wanderstöcke zusätzlich die Beinmuskulatur unterstützen, da die Arme aktiv mitarbeiten. Sie fördern eine aufrechte Haltung und verhindern unnötige Belastungen für Rücken und stärken die Schultern.
Um die Stöcke richtig einzusetzen, müssen diese korrekt eingestellt werden. So gehe ich dabei vor:
Im flachen Gelände sollte der Ober- und Unterarm einen 90-Grad-Winkel bilden, wenn der Stock den Boden berührt. Dies ist erstmal die allgemeine Grundeinstellung.
Für Aufstiege stellt man die Stöcke kürzer, für Abstiege länger ein. Die Schlaufen sollten so verwendet werden, dass die Stöcke locker in der Hand liegen, ohne sie fest umklammern zu müssen, die Hand wird von unten durch die Schlaufe geführt und der Griff leicht umschlossen. Die Hauptlast liegt auf den Gelenken in den Schlaufen. Bei steilen Abstiegen nimmt man die Hände vorher aus den Schlaufen und umfasst nur die Griffe.
Beim Gehen auf ebenem Gelände setzt man die Stöcke abwechselnd mit dem gegenüberliegenden Fuß ein, man nennt es auch Gehen im Diagonalschritt. Im steilen Gelände oder bei Abstiegen können beide Stöcke gleichzeitig genutzt werden, also dann im Parallelschritt.
Im Gegensatz zum schnellen „Nordic Walking“ nehmen wir die Stöcke viel früher wieder nach vorne.
Wer sich Wanderstöcke zulegen will, sollte darauf achten, dass sie leicht und gleichzeitig stabil sind. Die meisten Stöcke kommen nicht mit verschiedenen Aufsätzen. Je nach Untergrund verwendet man entweder Gummipuffer für Asphalt oder Metallspitzen für weicheren Boden, Schnee oder Eis. Zusätzliche Aufsätze wie zum Beispiel Schneeteller müssen ggf. gesondert dazu gekauft werden. Es muss zum Anfang aber nicht gleich das High Tech Modell aus Carbon sein. Achtet aber dennoch auf das Gewicht und dass die Einstellung leicht geht und fest bleibt.
Wenn die Stöcke gerade nicht verwendet werden, sollte man sie richtig verstauen. Fast alle Wanderrucksäcke haben spezielle Einbindeschlaufen an den Seiten, in die man die Wanderstöcke verzurren kann. Auf keinen Fall sollten sie baumeln, da das Laufen sonst unangenehm sein und man sogar das Gleichgewicht verlieren kann.
Was man sonst noch mit Wanderstöcken machen kann? Schaut auf die Touren- und Ausbildungsseite hier beim DAV Mannheim. Wir bieten spezielle Kurse für den Gebrauch von Wanderstöcken an.
Text und Bilder: Wolfgang Engelter DAV Sektion Mannheim
Tourenleiter und Trainer ”B” Bergwandern in Prävention