Eine viertägige Schitour in den Stubaier Alpen im Februar 2019

vom 21. – 24. Februar 2019

 

Über Mittenwald geht´s durchs Karwendel nach Seefeld. Die Sonne lacht, die Berge lachen zurück, und unsere Herzen freuen sich auf die nächsten Tage auf Skiern, bergauf wie bergab. Schon war der Inn erreicht und überquert, hinein geht es nach Sellrain, im Fotscher Tal parken wir unseren Lastesel, der uns mit sicherem Führer hierhin getragen hat. Die Rücken sind krumm von der langen Fahrt und werden behutsam gerade gebogen, die Skier angeschnallt, und los geht´s mit Südkurs hoch zur Potsdamer Hütte. Dreieinhalb Stunden dauert die Auffahrt auf den Fellen, und der eine oder andere gute Skifahrer wundert sich, dass es bergauf merkwürdig beschwerlich sein kann.

            

Am nächsten Morgen, oh Schreck, kommt, wie vom Deutschen Wetterdienst prophezeit, doch der Wetterumschwung. Bei teils kräftigen Winden und schlechter Sicht machen wir uns auf zur abenteuerlichen Tour auf den Roten Kogel, dessen Gipfel wir jedoch erst am nächsten Tag sehen werden. Heute belassen wir es beim bloßen Wissen, dass der  Gipfel sicherlich da ist, auch wenn wir ihn nicht sehen können. Kurz unterhalb, bei geneigtem Berg (35°), machen wir Halt und fellen ab. Unser umsichtiger und erfahrener Guide bringt uns daraufhin einhändig sicher zurück zur Hütte, die wir erst sehen als sie sich knapp fünfzig Meter vor uns aus dem Nebel schält.

           

Dank Deutschem Wetterdienst ist die Sonne am Samstag wieder da, und mit Juhee geht´s auf den Wildkopf. Zum Start vernichten wir in flotter Abfahrt zunächst ein paar Höhenmeter, um zum Einstieg zu gelangen. Danach genießen wir einen wundervollen Aufstieg im Schatten, der alsbald vom hellen Licht der über den Bergkamm kommenden Sonne und dem glitzernden Schnee verdrängt wird. Links von uns beobachtet die Hohe Schöne (2600 m) unser kontemplatives Steigen, das nur durch unsere fragenden Blicke hoch zum Grat unterbrochen wird: Zwischen der Hohen Schönen und dem Wilden Kopf führt ein Steiglein durch steiles Gelände hinauf auf den Grat, das so abenteuerlich aussieht, dass wir uns lieber zur Besteigung des gegenüberliegenden Hangs entscheiden, von wo wir den Wildkopf auch weitaus besser sehen können als wenn wir drauf stünden.

          

Der letzte Tag beginnt wie bereits der Vortag sehr sonnig, und schwitzend beginnen wir eine halbe Stunde nach dem Start von der Hütte unsere Rucksäcke von überflüssigem Gedöns zu befreien und diese in einem zuvor gegrabenen tiefen Loch zu versenken. Wir vergessen auch nicht, das Loch zuvor mit einem alles aufnehmenden Biwaksack auszukleiden, diesen zuzuschnüren und ein LVS Gerät zur späteren Wiederauffindbarkeit unserer Habseligkeiten dazuzulegen. Die Sonne war uns doch nicht sehr gewogen an diesem letzten Tag. Sie konnte sich irgendwann nicht mehr gegen die heranziehenden Wolken durchsetzen, aber immerhin erreichen wir schließlich bei guter Sicht das Gipfelkreuz des Sömer. Und nach einer langen und herausfordernden Abfahrt waren wir, müde zufrieden aber auch enttäuscht vom jähen Ende unserer viertägigen Bergfahrt, zurück am Ausgangspunkt in Sellrain. Wann endlich können wir wieder in die Berge, sehr gerne auch in dieser Zusammensetzung!

Mit dabei: Clemens, Heike, Conrad, Frank, Peter, Jürgen, Dieter

Heike, Dieter