HW23-01 Vogesen: Vom Fischboedle-Traum(a) und magischen Momenten, Mai 2023

Was ich als DAV Neuling erwartet hatte von meiner ersten HW-Tour in die Vogesen, liegt auf der Hand: 3 Tage Bewegung, interessante Wege, wunderschönes Panorama.

Natürlich wurden diese Erwartungen zu 100% erfüllt. Gämsen erwarteten uns bereits zu Beginn, überall sattes Frühjahrs-Grün in zahlreichen Facetten, verwunschene Waldabschnitte à la Fantasy-Romankulisse mit moosbewachsenen Steinen und Bäumen. Allenthalben schöne Ausblicke über die Vogesen entlang der insgesamt etwa 55 km. Rauf und runter bescherten uns rund 2.300 Höhenmeter, die sich abwechselten mit entspanntem Seelenbaumeln und Auftanken an den traumhaften Gletscherseen Schiessrothried, Fischboedle sowie dem Lac Vert. Zu erwähnen auch die unerwartete Bewirtung mit Rhababerkuchen und Sandwiches in „Frankenthal“ (überhaupt habe ich gelernt: ob Frühstück, Abendessen oder zwischendurch: Kuchen geht immer!).

 

 

Ein paar Worte zu Cilli und Günter. Der eine oder andere Teilnehmer schien ob ihres Rufes vorab leicht nervös. Und JA, ein Teil der Gruppe erlebte diesen „atemberaubenden“ Lac de Fischboedle im wahrsten Sinne des Wortes keuchend hinter Günther im Wandersprint, der sich diesen kleinen Abstecher am Ende des ersten Tages einfach nicht nehmen lassen wollte. Wie gut, dass der See zur Traumabewältigung an Tag 2 gleich nochmal anvisiert wurde mit einer Pause, um ihn hinreichend zu genießen. Das Führungs-Duo sorgte für reichlich Abwechslung, forderte uns teilweise physisch und psychisch im Geröll, auf dem Felsenweg „Sentier des Roches“ oder im steilen Anstieg zu den Spitzkoepfen, aber sie gaben uns dabei eine unglaubliche Sicherheit, spürten jede kleinste Verunsicherung und reagierten darauf, erklärten, ließen uns Stockeinsatz, Steinespringen oder Gorillagang bergab üben und daran wachsen. Wir bekamen noch etwas Ausrüstungskunde obendrauf. Ob allerdings alle abschließend von einem durchgängigen Stockeinsatz überzeugt sind, wage ich nicht zu beurteilen. Für große Begeisterung sorgte jedenfalls die Erkenntnis zahlreicher Gefährten, dass sich an ihrem Rucksack bislang unentdeckt eine Pfeife befindet.

 

Irgendwie logisch, trotzdem erwähnenswert, dass wir uns innerhalb der bunt gemischten Gruppe besser kennenlernen konnten und die Erlebnisse des Tages am Abend in geselliger Runde bei reichlichem Essen, Panaché oder Edelzwicker sowie Gelächter im Refuge Trois Fours – zwar leider ohne Gitarre, dafür aber mit reichlich Kartentricks – auch magisch ausklingen ließen. Ich freue mich an dieser Stelle ausdrücklich darüber, dass keiner als Hase oder Kröte endete, dass wir keinen Stefan mehr in unserer Gruppe gesucht haben, dass Salzstreuer auf dem Tisch standen und dass wir hoffentlich ohne weitere Orientierungsprobleme nach Hause gekommen sind (Kann man von Colmar aus nicht auch Richtung Basel nach Mannheim fahren?).

Und so endet mein kleiner Bericht mit der Gewissheit, dass dies nicht meine letzte Tour gewesen sein wird und einem Gruß unbekannterweise an Cillis Lach-Yoga-Lehrerin, deren Worte diese Tour nicht treffender zusammenfassen könnten: sehr gut, sehr gut, Yeah!

Eliza